Zweifelsohne,
die Dänen haben den Blues. In diesem Fall die Mojo Makers aus
Kopenhagen/Dänemark. Das Quartett um Sänger/Gitarrist Kasper Osman
wird am 21. September mit „Songs Of The Sirens“ (Jazzhaus
Records/In-Akustik) sein drittes Album vorstellen. Bereits das Debüt
und dessen Nachfolger hinterliessen musikalische Spuren, vor allem in
Deutschland, Großbritannien und Skandinavien. Der Blues war schon
immer die DANN von den Mojo Makers, für die neuen Titel zwischen „A
Hymn To Woodstock“ bis hin zu „Like A Song“ haben Kristian,
Morten, Kristian und Kasper neue Facetten des Genres erkundet, wie
der Bandleader im Interview ausführt.
Ist
das Genre Blues in Dänemark populär und woher stammen Eure
maßgeblichen Einflüsse?
Seit
den 1960er Jahren hat Blues u.a. durch B. B. King einen festen Platz
in der dänischen Musiklandschaft. Es gab immer wieder Zuwachs für
die Szene, was nicht zuletzt an Künstlern wie Gary Moore lag.
Dementsprechend kommen immer wieder junge Bands nach, die Szene lebt.
Man
hört, dass die Mojo Makers ihre Songs immer zuerst vor Publikum in
einem kleinen Club im Zentrum von Kopenhagen auf ihre
Livetauglichkeit getestet haben. Stimmt das?
Ja,
das stimmt, wir spielen da meistens am Wochenende, es ist die Mojo
Blues Bar. Die Leute kommen da aus drei Gründen hin: Um zu trinken,
zu tanzen und Musik zu hören. Und wenn sie eine Band mögen, dann
merkst Du es sofort. Da wird man schon mal direkt umarmt oder auf ein
Getränk eingeladen. So können wir unsere Songs tatsächlich auf
ihre Publikumswirksamkeit testen und leichter entscheiden, ob ein
Titel auf der Set-Liste und einem Album bleibt, oder nicht mehr/nicht
zu finden ist.
Auf
dem aktuellen Tonträger „Songs Of The Sirens“ mischt die Band
den Blues mit jeder Menge Rock und Soul. Ihr fordert mit Eurer
kompromisslosen Herangehensweise Euch selbst, aber auch den Hörer
heraus.
Ich
habe großen Respekt vor den alten Blues-Meistern, aber als
Bandgründer und Songwriter muss ich das Genre herausfordern, damit
ich etwas von mir in die Musik einbringen kann. So wie z.B. bei
„Bless My Soul“. Aber es gibt auch Passagen in unserer Musik, die
dem Jazz sehr nahestehen. Deshalb covern wir ja auch nicht, sondern
setzen auf eigene Songs. Da spielen dann auch die Lyrics eine
wichtige Rolle, damit soll sich unser Publikum zumindest zuhause
auseinandersetzen. Es ist überhaupt so, dass Du als Mojo
Makers-Zuhörer das Album öfters anhören solltest, um alle Details
erfassen zu können.
Nominierungen
für den Danish Music Award, Auszeichnung durch die British Blues
Organisation. Wird es da nicht endlich Zeit für eine Reise zu den
Wurzeln des Blues, in die USA?
Nicht
zwangsläufig, wir konzentrieren uns in der Tat mehr auf
Skandinavien, Großbritannien und Deutschland. Besonders bei Euch
gibt es eine lebendige Szene, die uns immer sehr wohlwollend
aufgenommen hat. Aber langfristig wollen wir natürlich auch
außerhalb von Europa auftreten.
Text: Frank Keil. Bild: PR
Mojo Makers – Vielfältiger Blues-Rock ist ursprünglich auf %POPSCENE% erschienen